Sellrainer Hüttenrunde – Von der Dortmunder Hütte zur Schweinfurter Hütte via Kraspesspitze

Eine schöne und abwechslungsreiche Etappe der Sellrainer Hüttenrunde führt von der Dortmunder Hütte zur Schweinfurter Hütte. Besonders lohnswert ist nach dem Aufstieg durch die Finstertaler Scharte noch die Variante über die Kraspesspitze zu gehen, die eine grandiose Aussicht über die Stubaier Bergwelt bietet.

Start der Tour ist an der Dortmunder Hütte (1.950 m) in Kühtai, die sich im Vorfeld für eine Übernachtung anbietet. Von hier aus läuft man zunächst ein paar Meter Richtung Bergbahn bis man rechterhand die große Staumauer des Finstertaler Stausees sieht.

Aufstieg zum Finstertaler Stausee

Am Wegweiser stehen bereits die Finstertaler Scharte und die Schweinfurter Hütte angeschrieben. Der Steig führt nun zügig ansteigend über Almwiesen den Hang hinauf bis er oben auf den Fahrweg zum Stausee trifft. Dabei hat man die imposante Staumauer stets vor Augen. Oben an der Nordseite des Finstertaler Stausees (2.335 m) angekommen, eröffnet sich ein herrlicher Blick über den See und den Schartenkopf im Hintergrund.

Finstertaler Stausee

Von der Nordseite aus führt der Weg nun links um den See herum zum südlichen Ende. Kurz hinter dem See biegt der Weg nun links ab in Richtung Finstertaler Scharte und wird zu einem steil ansteigenden Wandersteig, der in ein kleines Plateau unterhalb der Finstertaler Scharte führt.

Unterhalb der Finstertaler Scharte

Aufstieg zur Finstertaler Scharte

Je weiter der Weg in das Kar der Scharte führt, verändert sich die Landschaft und wird nun immer karger und steiniger. Dabei schlängelt sich der Steig nun durch Geröll und Felsen stetig bergauf. Weiterhin passiert er ein paar kleinere Seen und führt über Serpentinen auf die rechte Seite der Scharte bis zu einer Stufe in der Scharte, die mit leichter Kraxelei zu überwinden ist. Spätestens hier sollte man schwindelfrei und trittsicher sein.

In der Finstertaler Scharte

Nach der Stufe sind es noch ein paar Meter bis man oben an der Finstertaler Scharte (2.719 m) angekommen ist. Hier teilt sich nun der Weg. Wer möchte, kann geradeaus den direkten Abstieg zur Schweinfurter Hütte über den Gubener Weg (146) angehen. Deutlich interessanter ist es jedoch, noch einen Abstecher über die Kraspesspitze zu machen, die linkerhand liegt.

Aufstieg zur Kraspesspitze

Finstertaler Scharte zur Kraspesspitze

Der Aufstieg zur Kraspesspitze führt von der Finstertaler Scharte aus über einen schwarzen Wandersteig, der zunächst linkerhand auf der Scharte entlang führt. Nach ein paar Metern verläuft der Steig dann erst relativ eben südseitig unterhalb der Kraspesspitze am Hang entlang, bevor er immer felsiger wird und über Blockerwerk und Geröll führt, bevor er schließlich steil ansteigt. Auch im Sommer ist in diesem Bereich noch mit größeren Schneefeldern zu rechnen.

Kraspesspitze

Nach einer weiteren Passage, die in leichter Kraxelei über zahlreiche Felsblöcke führt, kommt der steile Schlussanstieg. Im Gipfelbereich folgt noch einmal eine leichte Kraxelei über Blockwerk bis man schließlich den Gipfel der Kraspesspitze (2.954 m) erreicht. Am Gipfel lohnt sich eine kleine Pause, in der man das traumhafte Panorama und die grandiose Aussicht über das Weite Kar, das Wilde Kar und die Stubaier Bergwelt.

Kraspesspitze_Blick Richtung Wildeskar

Abstieg zur Schweinfurter Hütte durch das „Weite Kar“

Der Abstieg erfolgt zunächst auf dem Anstiegsweg, bis er nach dem steilen Stück links abzweigt und ins Weite Kar hinab führt. Dabei führt der Steig im oberen Teil weiterhin über Geröll und Blockwerk, bis er auf ca. 2.550 m im Weiten Kar dann auf den Gubener Weg (146) von der Finstertaler Scharte zur Schweinfurter Hütte trifft. Von nun an führt ein einfacher Wanderpfad das Kar hinab und trifft auf einen Bach, der eine Zeit lang nebenher fließt. Am Ende des Kars eröffnet sich dann bereits der Blick in das Horlachtal und die Schweinfurter Hütte (2.034m), die man schließlich nach einem knackigen Abstieg über steile Serpentinen erreicht.

Abstieg zur Schweinfurter Hütte

Unten auf der Hütte angekommen empfiehlt es sich, eine gemütliche Rast auf der schön gelegenen Terrasse oder im Liegestuhl vor der Hütte zu machen. Von der Schweinfurter Hütte aus empfiehlt sich am nächsten Tag der Übergang zur Pforzheimer Hütte über den Zwieselbacher Roßkogel. Alternativ kann man auch nach Umhausen-Niederthai absteigen.

Schweinfurter Hütte

 

Fazit zur Bergtour von der Dortmunder Hütte zur Schweinfurter Hütte via Kraspesspitze

Die Bergtour über die Finstertaler Scharte zur Kraspesspitze ist eine traumhafte Hochtour die alles bietet, was zu einer anspruchsvollen und dennoch genussvollen Tour gehört. Von traumhaftem Panorama über sportliche Anstiege und leichter Kraxelei ist bei dieser Variante vom Übergang von der Dortmunder Hütte zur Schweinfurter Hütte alles dabei, was ein gelungene Bergtour ausmacht. Auf einigen Passagen in der Scharte und im Gipfelbereich der Kraspesspitze sollte man aber trittsicher und schwindelfrei sein, da es teilweise steile und ausgesetzte Stellen gibt. Die Tour kann natürlich auch andersrum begangen werden.

Tipp: Wer auf der Schweinfurter Hütte übernachten möchte, sollte zumindest in den populären Sommermonaten rechtzeitig reservieren!

 

Wichtigste Tourinfos:

  • Gehzeit Dortmunder Hütte – Finstertaler Scharte: ca. 3h (769 Hm aufwärts)
  • Gehzeit Finstertaler Scharte – Kraspesspitze: ca. 45 Min. (235 Hm aufwärts)
  • Gehzeit Kraspesspitze – Schweinfurter Hütte: ca. 2,5 h (1.047 Hm abwärts)
  • Beste Jahreszeit: nach der Schneeschmelze von ca. Juli bis Oktober
  • Passende Wanderkarte zur Tour: Kompass 35 Imst, Telfs, Kühtai, Miefiger Kette

 

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